Motorik in verschiedenen Kompetenz- und Entwicklungsbereichen - von Renate Zimmer.

renatezimmer

(Renate Zimmer, 1993)

Sportpsychologin, Professorin für Sportwissenschaft, Direktorin des Niedersächsischen Instituts für Frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe).

Von der Studentenzeitschrift "Unicum" zur „Professorin des Jahres 2009“ gewählt.

Renate Zimmer ist national und international bekannt durch mehr als 45 Bücher zu den Themen Entwicklungsförderung, Bewegtes Lernen („Toben macht schlau!“), Psychomotorik, Bewegung und Sprache, Auszeichnung des Bundesverdienstordens Für ihr bildungspolitisches Engagement für Kinder.

Die motorische Entwicklung beschreibt nicht nur die Entwicklung des Körpers und körperlicher Fähigkeiten, sondern nimmt bedeutenden Einfluss auf kognitive sowie sozial-emotionale Entwicklungsbereiche. Aus pädagogischer Sicht ist der Bereich der Psychomotorik ein fester und tragender Bestandteil in kindlichen Entwicklungsprozessen.

„Die Motorik umfaßt [...] alle an der Steuerung und Kontrolle von Haltung und Bewegung beteiligten Prozesse […]. Haltung und Bewegung resultieren aus dem Zusammenspiel multipler Subsysteme.“

Funktionen der Motorik in verschiedenen Kompetenz- und Entwicklungsbereichen (Renate Zimmer, 1996):

  • Personale Funktion: Durch Bewegungen lernen Kinder ihren Körper und damit sich selber kennen. Sie setzen sich mit den körperlichen Fähigkeiten auseinander und entwickeln so ein Bild von sich selber.
  • Soziale Funktion: Beim Spielen mit- und gegeneinander muss man sich absprechen, sich durchsetzen oder aber auch mal nachgeben.
  • Produktive Funktion: Kinder machen etwas selber, sie schaffen etwas,
    wie zum Beispiel einen Handstand oder auch einen Tanz.
  • Expressive Funktion: Durch Bewegungen können Kinder Gefühle und Empfindungen ausleben und verarbeiten. Sie können auch Aggressionen abbauen.
  • Impressive Funktion: Bei Bewegungen empfinden Kinder Gefühle wie Lust, Freude, Energie, aber auch Erschöpfung und Müdigkeit.
  • Explorative Funktion: Durch Bewegung können Kinder ihre Umwelt kennen lernen und sie erschließen.
  • Komparative Funktion: Bei Bewegungen kann man sich mit anderen messen, sich vergleichen. Man muss Siege, aber auch Niederlagen verarbeiten.